Am 27. Oktober 1999 hat mein Frauenarzt mir mitgeteilt, daß ich schwanger bin. Das wußte ich zwar vorher schon, weil ich einen Test gemacht hatte, aber ich freute mich unheimlich!!! Ich muß dazu sagen, daß das Baby geplant war; wir hatten schon mehrere Monate daran "gearbeitet"! Mein Freund Thomas strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als er die winzigen Babysöckchen auspackte, die ich als kleinen "Wink mit dem Zaunpfahl" in ein kleines Päckchen gelegt hatte.

Das kleine Wesen in meinem Bauch entwickelte sich gut. Auch bei meinem nächsten Termin beim Gyn am 10. November schien alles in Ordnung; ich sah sogar das kleine Herzchen schon schlagen. Ein paar Tage später hatte ich ganz leichte Blutungen, wirklich gaaanz minimal. Sicherheitshalber suchte ich meinen Doc auf. Er bemühte sich wirklich, aber diesen "Da ist nix mehr"-Spruch hätte er sich wirklich sparen können! Auch "Ich weiß wie Sie sich fühlen!" (kann er DEFINITIV nicht!) und "Das geschieht in jeder fünften Schwangerschaft!".

Als ich meinem Freund erzählte, daß unser kleiner Zwerg gegangen war, konnte ich nur noch heulen! Ihm ging es aber auch nicht viel besser! Dummerweise trat eine Bekannte von uns kurz darauf in ein ziemlich großes Fettnäpfchen, da sie gutgelaunt (und nichtsahnend) auf meinen Freund zulief und dabei rief: "Ich weiß mann schon, daß Du Papi wirst!".

Zu meiner Schande muß ich aber auch eingestehen, daß ich mein Sternchen danach total verdrängt habe! Vielleicht ist das aber der Grund, warum ich Pfingsten 2000 wieder schwanger wurde. Im Februar 2001 ist unser Jüngster zur Welt gekommen, und seitdem muß ich immer wieder an unser Sternchen denken. Was es wohl geworden wäre? Der Arzt hat sich darüber nicht geäußert. Ob es so wirklich besser war (wie ja viele "mitfühlende" Verwandte und Bekannte meinten)? Vielleicht wäre es ja sonst auch behindert auf die Welt gekommen? Wer weiß das schon!?

Im Juni 2001 habe ich meinen Gyn einen Brief geschickt, da ich ja nun genauer wissen wollte, was aus meinem Sternchen geworden ist. Einige Bekannte hatten mir erzählt, daß Fehlgeburten gesammelt und auf dem Ohldorfer Friedhof beerdigt werden. Andere sagten, es sei der Öjendorfer Friedhof. Ich habe das alles ganz anders gesehen und letztendlich recht behalten. Aber ich will nicht vorgreifen. Nachdem ich den Brief abgeschickt hatte, bekam ich einen Anruf auf meinem Handy. Es war der Gyn, mit dem sich "meiner" die Praxis teilte. Er hatte damals auch die Fehlgeburt festgestellt, da "mein" Gyn nicht da war. Der Arzt fragte nicht einmal, wo ich gerade sei sondern erzählte mir ganz "brühwarm", daß "das" (also mein Sternchen) von ihm zum Pathologen zur Untersuchung gegeben worden sei und der hätte "das" dann entsorgt!

WUMMS, das saß! Welch feinfühliger Mensch! Und wie nett er sich ausgedrückt hat! Mir fiel dazu nichts mehr ein! Nicht, daß ich etwas anderes erwartet hatte, aber er hätte das doch wohl etwas netter umschreiben können! Und vielleicht hätte er vorher fragen können, wo ich im Moment bin. So stand ich mitten auf der Straße, weil ich mit unserem kleinen Baby zum Einkaufen wollte und konnte es gerade noch verhindern, daß ich einen Heulkrampf bekam! Super! Ich hatte sowieso nicht verstanden, wieso mich dieser Arzt anrief. Mein Brief war an meinen Gyn gerichtet, und ich hatte extra "persönlich" daraufgeschrieben. Mein Gyn hatte dann auch noch mal angerufen und formulierte das ganze etwas netter. Letztendlich habe ich jetzt die Anschrift vom zuständigen Pathologen und die "Aussage" vom Gyn, daß bei einer Ausschabung in einer sooo frühen Schwangerschaftswoche ja noch gar kein Baby zu erkennen sei!!! *grrr*

Eins steht auf jeden Fall fest: mein Sternchen hat seinen festen Platz in meinem Herzen, und den wird es auch immer behalten!!!

              

Am 03. Juli 2001 wäre unser Sternchen ein Jahr alt geworden. Ich habe ihm einen GROßEN Geburtstagskuchen gebacken...und jedem, der mich dann fragte, für wen der Kuchen wäre, von meinem Sternchen erzählt!!!

Mittlerweile hätte Sternchen am 03. Juli 2002 seinen zweiten Geburtstag feiern können. Ich war an diesem Tag auf dem Friedhof Ohlsdorf hier in Hamburg, weil es dort eine Gedenkstätte für nichtbeerdigte Kinder gibt, und habe ein paar Blümchen gepflanzt.

Übrigens bin ich der festen Überzeugung, dass mein Sternchen ein Mädchen war! Ich finde, dass Leonie eine wunderschöner Name gewesen wäre!

Das einzige Bild, das ich habe! *schnief*

 

 

 

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